Mittwoch, 27. Februar 2013

Stress kann durchaus negativen Einfluss auf eine gesunde Schwangerschaft nehmen



Während einer Schwangerschaft gibt es natürlich auch einige Faktoren, die bewusst oder auch unbewusst zu Stress führen können, gerade in der heutigen Gesellschaft keine Seltenheit. Es ist immer wieder ein heiß diskutiertes Thema, inwiefern Stress, wodurch auch immer ausgelöst, Einfluss auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes hat. Da Stress wie man heute weiß definitiv Einfluss auf den Gesundheitszustand des stressnehmenden Menschen hat liegt die Vermutung nahe, dass eine Schwangere die dabei entstehenden Empfindungen und möglicher Weise sogar körperlichen Einschränkungen an den Fötus weitergegeben werden. 

Vor allem das Schreiverhalten des neugeborenen Babys kann man mit der Höhe der während der Schwangerschaft auftretenden Stressfaktoren in Verbindung bringen. Eine relativ aktuelle Studie des Projektteams rund um Frau Dr. Anna Sidor, ihres Zeichens nach Psychologin, durchgeführt an der Universitätsklinik Heidelberg hat einige Erkenntnisse zum Thema "Schreibabys" hervorgebracht. Dabei sollte immer beachtet werden, dass nicht jedes Baby aufgrund seines Geschreis als Schreibaby gelten kann bzw. muss. Vielmehr ist das Schreien die einzige verbale Artikulationsform eines Neugeborenen um Aufmerksamkeit zu erregen und gerade in den ersten Lebenswochen völlig normal. In dieser Entwicklungsphase des Babys sollte das Schreien eine Art selbstlimitierendes Phänomen sein und im Folgezeitraum keinerlei negative Folgen für die frühkindliche Entwicklung haben. Sollte aber auch nach dem 3. oder gar 4. Lebensmonat noch immer ein vermehrtes Schreien des Babys auftreten kann dies durchaus negative Folgen haben, ganz von der zusätzlich auftretenden enorm stärkeren Belastung der Elternteile abgesehen.

Natürlich wurde sich auch über die Definition bezüglich sogenannter Schreikinder Gedanken gemacht, denn die Frage die sich stellt ist ja, ab wann ist ein schreiendes Kind auch ein Schreikind. Dafür wurde von Herrn Morris Wesel die sogenannte Dreier-Regel aufgestellt, welche besagt, dass ein Baby als Schreibaby zu bezeichnen ist, wenn es in drei aufeinander folgenden Wochen jeweils drei Tage lang mindestens drei Stunden schreit. In Deutschland fallen knapp 21% der Neugeborenen in diese Kategorie schon als exzessiv schreiend zu bewertender Babys. 

Aber was führt eigentlich dazu, dass das Risiko einer Schwangeren steigt ein "Schreibaby" zu gebären? Wie bereits angemerkt ist Stress ein wesentlicher Faktor, der je nach Stressart auch unterschiedlich stark Einfluss auf die Entwicklung des Fötus während der Schwangerschaft nehmen kann. Werdende Mütter sind während allen Phasen der Schwangerschaft völlig neuen Reizen und auch Problemen ausgesetzt, die neben alltäglichen Stressfaktoren noch zusätzliche Belastungen mit sich bringen können, so kann eine Schwangerschaft zu Depressionen in der Schwangerschaft, Paarkonflikten und sicher auch zu zusätzlicher Belastung am Arbeitsplatz führen. Ein ganz wichtiger Aspekt ist die Identifikation der Mutter mit ihrer Schwangerschaft, denn vor allem eine unerwünschte Schwangerschaft birgt ein hohes Stresspotential, was wiederum das Risiko, ein Schreibaby zu gebären gegenüber einer verhältnismäßig unbelasteten Schwangeren um ein vielfaches erhöht. 

Wie in vorhergehenden Artikeln beschrieben sind auch andere Faktoren, wie z.B. das Rauchen während der Schwangerschaft erheblich belastend für die gesunde Förderung des Fötus, im hier untersuchten Zusammenhang steigt das Risiko ein Schreikind zu gebären auf das Doppelte an. Laut der Studie von Frau Dr.Sidor haben Schwangere mit hoher sozialer Belastung ein vielfach erhöhtes Risiko, ein sogenanntes Schreikind zu gebären als eine Vergleichsgruppe unbelasteter Schwangerer.
Präventive Maßnahmen, die vor allem auf die Vermeidung von Stress abzielen werden heutzutage vermehrt eingesetzt und empfohlen und sind fester Bestandteil diverser Hilfsprogramme. Betroffene Eltern erhalten ebenfalls Unterstützung um möglichst gut mit ihrer Situation umzugehen, eine hierfür nützliche Internetseite ist www.schreibaby.de.